[MD Presse] Fwd: [PM] In Viersen und Welver haben Bürger diese Woche das letzte Wort
Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V.
ina.poppelreuter at mehr-demokratie.de
Mo Jun 12 15:48:03 CEST 2023
Hallo,
folgende Pressemitteilungen zu zwei Bürgerentscheiden in Viersen und
Welver ende der Woche hat der Landesverband NRW heute verschickt.
Viele Grüße
Ina Poppelreuter
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: [PM] In Viersen und Welver haben Bürger diese Woche das letzte
Wort
Datum: Mon, 12 Jun 2023 15:43:52 +0200
Von: Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V. | Mehr Demokratie e.V.
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An: presse.nrw at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V. Landesverband NRW
Pressemitteilung 12.06.2023
In Viersen und Welver haben Bürger diese Woche das letzte Wort
+++ Beide Bürgerentscheide sind reine Briefabstimmungen, Mehr Demokratie
begrüßt, dass Welver Unterlagen automatisch verschickt +++
In dieser Woche enden gleich zwei Bürgerentscheide in
Nordrhein-Westfalen. In der Stadt Viersen können die Bürger noch bis
Freitag (16.6.) abstimmen. In der Gemeinde Welver endet der
Bürgerentscheid am kommenden Sonntag (18.6.). Beide Abstimmungen finden
als reine Briefabstimmung statt. Während die Bürger in Welver die
Abstimmungsunterlagen gleich zusammen mit Abstimmungsbenachrichtigung
und Abstimmungsheft zugeschickt bekamen, mussten die Bürger in Viersen
ihre Unterlagen erst noch beantragen. „Die automatische Zusendung der
Abstimmungsunterlagen ist eine wesentliche Verbesserung der lokalen
Demokratie. Toll, dass die Gemeinde Welver mit gutem Beispiel voran
geht! In Viersen wurde leider die Chance verpasst, demokratische
Beteiligung für die Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen“, so Achim
Wölfel, NRW-Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie.
In Viersen stimmen die Bürger darüber ab, ob der Teilstandort der
Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rahser an der Krefelder Straße ausgebaut
werden soll. Das Bürgerbegehren richtet sich gegen einen Ratsbeschluss
von Juni 2022. Mehr Demokratie kritisiert, dass die Unterlagen für die
Abstimmung per Brief nicht mit der Abstimmungsbenachrichtigung
verschickt wurden. „Die Beteiligung an Abstimmungen sollte für die
Bürgerinnen und Bürger so einfach wie möglich sein. Müssen die
Unterlagen für die Abstimmung erst noch beantragt werden, stellt das
eine zusätzliche Hürde dar“, so Wölfel weiter.
In der Gemeinde Welver wird darüber entschieden, ob mehrere
Ratsbeschlüsse aus dem vergangenen Jahr rückgängig gemacht werden. Die
Beschlüsse betreffen beispielsweise die Erweiterung einer Ganztagsschule
und die Sanierung einer Grundschule. Die Unterlagen für den
Bürgerentscheid wurden automatisch an alle Bürger verschickt. Die
Gemeinde hatte Ende April ihre Satzung zur Durchführung von
Bürgerentscheiden geändert und damit rechtzeitig für den Bürgerentscheid
die einstufige Briefabstimmung ermöglicht. Damit könne laut Wölfel auch
die Beteiligung am Bürgerentscheid erhöht werden.
Die Abstimmungsbeteiligung spiele bei Bürgerbegehren eine wichtige
Rolle. Anders als bei Wahlen gilt bei Bürgerentscheiden ein
Zustimmungsquorum. Das bedeutet, dass zusätzlich zur einfachen Mehrheit
auch ein bestimmter Anteil aller Abstimmungsberechtigten für einen
Bürgerentscheid stimmen muss, damit dieser gültig ist. In Viersen liegt
das Zustimmungsquorum bei 15 Prozent der Abstimmungsberechtigten, in
Welver bei 20 Prozent. Rund 40 Prozent aller Bürgerentscheide in NRW
scheitern an dieser Hürde, damit ist NRW deutschlandweit das Land mit
den meisten sogenannten „unecht gescheiterten“ Bürgerentscheiden. Mehr
Demokratie fordert die Abschaffung des Zustimmungsquorums, da es einen
Anreiz schaffe, einer Abstimmung fernzubleiben. Und das könne und sollte
laut Wölfel nie im Sinne des Gesetzgebers sein.
+++ Hintergrund +++
Ob ein Bürgerentscheid als Brief- oder Urnenabstimmung durchgeführt wird
und wie die Abstimmung gestaltet ist, ist jeder Kommune selbst
überlassen und wird in der jeweiligen Satzung zur Durchführung von
Bürgerentscheiden festgehalten. Immer mehr Kommunen in NRW setzen auf
die automatische Zusendung der Abstimmungsunterlagen. So wurden
beispielsweise allein in diesem Jahr die Bürgerentscheide in Nümbrecht,
Herten, Siegen und Engelskirchen als reine Briefabstimmung durchgeführt
und alle Abstimmungsberechtigten mussten die Unterlagen nicht erst
beantragen. Die Beteiligung bei dem Nümbrechter Bürgerentscheid, der
nachträglich aus anderen Gründen als Bürgerbefragung gewertet wurde, lag
mit 56 Prozent überdurchschnittlich hoch und sogar über der Beteiligung
bei der letzten Landtagswahl in NRW. In Herten nutzen 34 Prozent der
Abstimmungsberechtigten ihr Stimmrecht, in Siegen 35 Prozent und in
Engelskirchen 45,6 Prozent. Die durchschnittliche Beteiligung bei
Bürgerentscheiden in NRW liegt bei 32 Prozent.
Weiterführende Informationen:
1. Pressemitteilung: Bürgerentscheide in Welver und Viersen: Mehr
Demokratie empfiehlt automatische Zusendung der Briefwahlunterlagen:
https://nrw.mehr-demokratie.de/presse/presse-einzelansicht/buergerentscheide-in-welver-und-viersen-mehr-demokratie-empfiehlt-automatische-zusendung-der-briefwahlunterlagen
2. Bürgerbegehrensbericht 2023:
https://nrw.mehr-demokratie.de/themen/buergerentscheid/aktuell/buergerbegehrensbericht-2023
--
Ina Poppelreuter
Tel. 0221-66966512
Mobil: 0176-20018582
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