[MD Presse] Fwd: [PM] Ein Jahr schwarz-grüne Demokratie-Politik in NRW: Ambitioniert gestartet, bislang aber auf ganzer Linie enttäuschend
Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V.
ina.poppelreuter at mehr-demokratie.de
Mi Jun 28 16:45:43 CEST 2023
Hallo,
Mehr Demokratie NRW war heute mit der Jahresbilanz zu einem Jahr
schwarz-grüner Landesregierung in der Landespressekonferenz im
NRW-Landtag. Anbei die PM, die wir zu dem Anlass verschickt haben.
Viele Grüße
Ina Poppelreuter
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Betreff: [PM] Ein Jahr schwarz-grüne Demokratie-Politik in NRW:
Ambitioniert gestartet, bislang aber auf ganzer Linie enttäuschend
Datum: Wed, 28 Jun 2023 11:52:46 +0200
Von: Ina Poppelreuter | Mehr Demokratie e.V. | Mehr Demokratie e.V.
<presse.nrw at mehr-demokratie.de>
An: presse.nrw at mehr-demokratie.de
Mehr Demokratie e.V.
Landesverband NRW
Pressemitteilung
28.6.2023
Ein Jahr schwarz-grüne Demokratie-Politik in NRW: Ambitioniert
gestartet, bislang aber auf ganzer Linie enttäuschend
+++ Mehr Demokratie zieht Jahresbilanz und veröffentlicht
Koalitionstracker +++
+++ Bislang keines des Demokratie-Vorhaben aus Koalitionsvertrag
umgesetzt +++
Seit einem Jahr ist die schwarz-grüne Landesregierung in NRW im Amt,
Mehr Demokratie zieht heute (28.6.) Bilanz zum Stand der Umsetzung des
Demokratie-Kapitels aus dem Koalitionsvertrag. „Der schwarz-grüne
Koalitionsvertrag hat nicht nur bei uns große Erwartungen geweckt. Bei
der Umsetzung der Demokratie-Reformen enttäuscht die Landesregierung
bislang jedoch auf ganzer Linie. Noch keines der zentralen Vorhaben
wurde wirklich angegangen“, so Achim Wölfel, NRW-Landesgeschäftsführer
von Mehr Demokratie. Die Landesregierung müsse jetzt dringend einen Zahn
zulegen, wenn sie es ernst meine mit ihrem Zukunftsvertrag, so Wölfel
weiter.
Der Koalitionsvertrag enthält laut Wölfel insgesamt sieben grundlegende
Vorhaben zur Stärkung der Demokratie in NRW. So solle beispielsweise das
Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt werden. Ein Gesetzentwurf dazu liege
bislang jedoch nicht vor. Mit der Absenkung des Wahlalters kurz vor der
nächsten Landtagswahl allein sei es laut Wölfel aber noch nicht getan.
Junge Menschen müssten an Schulen und anderen Bildungsinstitutionen
umfassend auf ihr Wahlrecht vorbereitet werden und das brauche
ausreichend Vorlauf. „Insbesondere an Schulen und in der Jugendbildung
braucht es Planungssicherheit zum Wahlalter. Dafür sollte jetzt zügig
die Verfassung geändert werden“, so Wölfel.
Des Weiteren steht im Koalitionsvertrag, dass eine Fachkommission zur
Erleichterung von Volksbegehren und Volksentscheiden eingesetzt werden
solle. Laut Wölfel dauere es erfahrungsgemäß einige Zeit, bis mit den
Ergebnissen einer solchen Kommission gerechnet werden könne. Deshalb
sollte die Landesregierung die Volksbegehrensreform nicht weiter auf die
lange Bank schieben. Ohnehin seien laut Mehr Demokratie alle bewährten
Vorschläge bereits auf dem Tisch. Es hatte in der Vergangenheit bereits
eine Verfassungs-Kommission sowie eine Enquete gegeben, die eine
Absenkung der Unterschriftenhürde für Volksbegehren sowie die Streichung
des sogenannten Finanztabus empfahlen.
Auch die Einsetzung von zwei zufällig gelosten Bürgerräten zur Beratung
der Landesregierung sind im Koalitionsvertrag festgehalten. Solche
Bürgerräte müssen aufwendig vorbereitet werden. „Die Landesregierung
sollte nicht länger warten, sondern endlich ins Handeln kommen. Ende
September startet der erste vom Bundestag beauftragte Bürgerrat. Für die
Landesregierung gibt es keinen Grund noch länger mit dem ersten
NRW-Bürgerrat zu warten“, so Wölfel. Damit könnte das
bevölkerungsreichste Bundesland laut Wölfel eine Vorreiterrolle unter
den Bundesländern einnehmen mit Blick auf geloste Beteiligungsformate.
Diese hätten ganz wesentliche Vorteile und würden nicht ohne Grund
derzeit von einer Vielzahl von Expertinnen und Experten empfohlen.
Im Koalitionsvertrag findet sich außerdem das klare Bekenntnis zu mehr
Transparenz und Lobbykontrolle im politischen Betrieb. Bislang sei
jedoch weder mit Blick auf ein echtes Transparenzgesetz nach Hamburger
Vorbild noch bei einem verpflichtenden Lobbyregister samt legislativem
Fußabdruck Bewegung erkennbar.
Weitere aus Sicht von Mehr Demokratie zentrale Demokratie-Vorhaben aus
dem Koalitionsvertrags sind die Einführung einer zentralen Anlaufstelle
für Bürgerbeteiligung bei der Landesregierung, die Schaffung eines
Beratungs- und Austauschnetzwerkes für Bürger und Kommunen sowie die
Einführung einer Experimentierklausel auf kommunaler Ebene. Bislang sei
keines der geplanten Vorhaben in Angriff genommen worden, kritisiert
Wölfel. Mit Blick auf die politische Großwetterlage in Land und Bund
hält Wölfel dies für kein gutes Signal. „Wir beobachten, dass
demokratiefeindliche Kräfte zunehmend an Land gewinnen. Gerade vor
diesem Hintergrund sollte die Landesregierung die Demokratie-Themen aus
ihrem Koalitionsvertrag nicht hintenanstellen!“, so Wölfel abschließend.
Um die Umsetzung der Demokratie-Vorhaben weiterhin zu begleiten, hat
Mehr Demokratie einen Koalitionstracker veröffentlicht. Dieser
dokumentiert jeweils den Stand der Umsetzung sowie die neuesten
Entwicklungen bei Beratungen und Gesetzentwürfen. Der Koalitionstracker
steht Bürgerinnen und Bürgern, Medien und Zivilgesellschaft online und
kostenfrei zur Verfügung.
Weiterführende Informationen:
1. Koalitionstracker von Mehr Demokratie:
https://nrw.mehr-demokratie.de/nrw-aktionen/koalitionstracker
2. Pressemitteilung: Zukunftsvertrag NRW: Gute Grundlage für umfassende
Demokratie-Reformen, jetzt kommt es auf Umsetzung an!:
https://nrw.mehr-demokratie.de/presse/presse-einzelansicht/zukunftsvertrag-nrw-gute-grundlage-fuer-umfassende-demokratie-reformen-jetzt-kommt-es-auf-umsetzung-an
--
Ina Poppelreuter
Tel. 0221-66966512
Mobil: 0176-20018582
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